WENN ICH DU WÄRE

Ey, wenn ich du wär, würd ich echt mal was gegen Rechts reißen.

Die Show

Clips

Statement

Am frühen Morgen des 26.05.2025 haben sich Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, im Rahmen des TV-Formats  „Wenn ich du wäre“ Zugang zum Tennisclub Blau Weiß in Berlin Grunewald verschafft. In der Show „tauschen“  Joko und Klaas abwechselnd die Persönlichkeiten und müssen all das machen was der andere sagt. Nun hieß es: „Ey, wenn ich du wär, würd ich echt mal was gegen Rechts reißen. Nicht die CDU anheulen, dass sie bitte keinen Faschismus machen sollen, sondern richtig was tun, das auch zumindest einen kleinen Effekt hat.“ Gesagt, getan, beide halten es für eine wirklich gute Idee. Gemeinsam hinterlassen sie auf dem Gelände des TC 1899 e.V. Blau-Weiß also Buttersäure und Fäkalien, um aufzuzeigen wie sehr ihnen der faschistische Grundton des Vereins stinkt.

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Empört erklärt Joko die Gründe für ihr Vorgehen: „Reiche sollen nicht weiter happy-chappy Tennis spielen, während Menschen an Europas Außengrenzen ermordet werden, wenn ihre Aktien Millionen abwerfen, weil die Rüstungsindustrie boomt! Diesen Sommer, sollen die Reichen keine Orte haben, sich ihren Champagner reinzuknallen, in der Sonne zu gammeln während die Welt brennt!“

Ein nobler Tennisclub mitten in Berlin stinkt?

Wiederholt schon ist der Verein als Schauplatz für rechtsoffene bis rechtsextreme Veranstaltungen aufgefallen. Besondere Aufmerksamkeit bekam der Club im vergangenen März. Bei Veranstaltung unter dem Namen „Purple-White Après-Ski Party“ grölt die ganze Halle rassistische Parolen  – ein Sylt-Moment mitten in Berlin.

Die Veranstaltung war kein Einzelfall. Tennis Blau Weiß ist sowas wie der kleine Bruder von Tennis LTTC Rot-Weiß Berlin. Auch dort präsentiere man sich in seiner Chronik mit erfolgreichen Zeiten während Nazideutschland inklusive eines Bildes von Hermann Göring auf der Ehrentribüne des Clubs, der selbst Mitglied im Verein war.

Auch für den TC Blau-Weiß sollen die 1930er Jahre eine fröhliche Zeit gewesen sein. Es wird sich lediglich beklagt darüber dass die Kontrolle der Nationalsozialisten die internationale Wettkämpfe behindert habe.

Heute wirbt also der TC 1899 e.V. Blau-Weiß mit geselligem Clubleben auf höchsten Niveau. Tatsächlich bedeutet das: ein exklusiver Treffpunkt für die reiche Berliner Stadtbevölkerung. Der Jahresbeitrag der Mitglieder beträgt 1000€, die Aufnahmegebühr zusätzlich 6000€.

Es sollte also nicht überraschen, dass die auch die Leitung des Clubs mit menschenverachtenden Taten im auffällt. Max Sturm, der 1. Vorstandsvorsitzende des Clubs ist auch Geschäftsführer des Unternehmens Amatheon Agri. Mit Soja und Maisanbau betreibt das Unternehmen die größte deutsche Agrarinvestition auf dem afrikanischen Kontinent, die der Vorort lebenden Bevölkerungen die Lebensgrundlage bedroht. Die Vorwürfe gegen Amatheon Agri wiegen schwer: sie betreffen die Menschenrechte auf Nahrung, Wasser und Bildung. Der Investor streitet die Vorwürfe allesamt ab. Doch Amatheon-Geschäftsführer Max Sturm gibt zu: «Es kommt gelegentlich vor, dass unser Sicherheitspersonal auf Bitten der örtlichen Polizei Personen festnimmt und überführt, die auf unserem Land wildern, Bäume fällen oder illegal Holzkohle herstellen. Diese Personen werden dann von unserem Sicherheitsdienst an die Polizei in Mumbwa übergeben.»

Nun soll heute abend im Club eine Veranstaltung der Reihe „Berliner Saloon“ stattfinden. Das Thema ist: „Nach der Wahl: Ist Deutschland jetzt endlich auf dem richtigen Weg?“ Als Redner ist u.a. Reinhard Grindel eingeladen. Auch der ehemalige CDU Politiker und Präsident des Deutschen Fußball Bundes, ist lange bekannt für rassistische Taten und Aussagen. Grindel, der 14 Jahre lang für die CDU im Bundestag saß, sagte dort unter anderem: „Multikulti ist in Wahrheit Kuddelmuddel.“ Er sagt: Es sei eine Lebenslüge, weil Multikulti in vielen Vierteln eben nur Monokultur geschaffen habe, wo Anreize zur Integration fehlten.

Joko und Klaas führen mit ihrer Aktion das fort was Böhmermann zuletzt mit der Veröffentlichung der Identitäten rechter Influencer begann. Abschließend sagt Klaas: „Also mal ehrlich, Böhmermann ist für uns schon ein echtes Vorbild. Der Typ hat mit seiner Art einfach Mut und Haltung – da kann man sich einiges abschauen. Und wenn er im Kampf für die Freiheit der Satire und gegen Zensur da draußen steht, dann stehen wir natürlich auch solidarisch hinter ihm. Nicht, weil er’s will, sondern weil’s einfach das Richtige ist.“

“Joko und Klaas, die beiden Helden der Primetime, zeigen uns, dass man auch im Fernsehen gegen den braunen Sumpf ankämpfen kann! Mit Witz und Charme bringen sie die Antifaschistische Aktion ins Wohnzimmer – denn wer braucht schon einen Helden, wenn man zwei hat, die mit einem Lächeln und einem klaren ‚Nein‘ gegen Hass und Hetze antreten? Bravo, ihr beiden! Ihr macht das Fernsehen wieder bunt!”

Jan Böhmermann

Warum dort?

Rassistische Gesänge

Bei der Veranstaltung unter dem Namen ‚Purple-White Après-Ski Party‘ grölt die ganze Halle rassistische Parolen – ein Sylt-Moment mitten in Berlin.

Rechte Veranstaltung

Eine Veranstaltung zum Thema: ‚Nach der Wahl: Ist Deutschland jetzt endlich auf dem richtigen Weg?‘. Als Redner ist unter anderem Reinhard Grindel eingeladen, bekannt für rassistische Taten und Aussagen.

Menschenverachtender Vorstand

Max Sturm im Vorstand des Clubs wird vorgeworfen, mit seinem Soja- und Maisanbau auf dem afrikanischen Kontinent die Lebensgrundlage der vor Ort lebenden Bevölkerung zu bedrohen.

Was danach geschah…

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